Schmerzen durch Stress vermeiden!

28. Aug 2018 | Energie, Gesundheit

Ist es Zufall, dass du bei Stress oft Rücken-, Zahn- oder Kopfschmerzen bekommst?

Natürlich nicht! Viele dieser Beschwerden haben eine für die meisten Menschen sehr unerwartete Ursache: die Zähne. Unsere Zähne sind zwar perfekt geeignet zum Zerkleinern von Nahrung, aber nicht zum stundenlangen Pressen oder Knirschen. Aber genau das machen viele Menschen stundenlang, wenn sie unter Druck und Stress stehen. Der Musculus masseter ist unser stärkster Kaumuskel: Er kann mit 400kg zubeißen und ist der Muskel, der unsere Wangen ausmacht. Du siehst ihn gut, wenn Menschen unter Anspannung stehen (Prüfungen, Warten etc.), denn dann spannen sie ihn an. Die Natur hat nicht vorgesehen, dass die Anspannung dieses Muskels über Stunden anhält. Viele Menschen haben sich jedoch angewöhnt, bei Stress mit den Zähnen zu beißen, zu knirschen oder zu pressen. Das ist einfach eine schlechte Angewohnheit um Stress abzubauen. Meist passiert dies nachts und unbewusst. Solltest Du zu diesen Menschen gehören, dann wachst Du möglicherweise morgens mit einem verspannten Kiefer oder Nacken auf. Spätestens jetzt solltest Du etwas zum Schutz der Zähne und der Kiefergelenke tun.

Denn wenn Du diese Signale deines Körpers ignorierst, hast Du immer öfter Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, vielleicht auch ein Pfeifen im Ohr. Irgendwann beginnt Dein Kiefergelenk zu knacken. Das hängt alles zusammen!

Die Gegenmuskulatur der Kaumuskulatur ist die des Nackens und diese steht direkt mit der Rückenmuskulatur in Verbindung. Beißt, knirschst oder presst Du also stundenlang mit Deinen Zähnen, dann verspannt sich zunächst die Kaumuskulatur, dann die Nacken- und dann die Rückenmuskulatur. Mit der Zeit ist so viel Druck auf dem Kiefergelenk, dass die Gelenkscheibe nach vorne rutscht. Wenn Du Glück hast, bemerkst Du davon (zunächst) nur ein Knacken. Es ist quasi ein Bandscheibenvorfall im Kiefergelenk. Jedes Mal, wenn die Gelenkscheibe auf das Kiefergelenk-Köpfchen rutscht, macht es ein Geräusch, das sehr leise sein kann aber auch sehr laut. Es sind schon viele Patienten zu mir gekommen, weil sie sich nicht mehr trauen, in der Öffentlichkeit zu essen, da ihr Kiefergelenk dabei so laut knackt, dass es den Mitmenschen unangenehm auffällt — fast wie Schmatzen. Lass es gar nicht erst soweit kommen!

 

Wie erkennst Du, ob Du tatsächlich nachts knirschst?

Nun weißt Du also Bescheid: Deine Nackenverspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen kommen zu einem sehr großen Teil vom Pressen und Knirschen in der Nacht. Wenn Du nun sagst: „Nein, bei mir ist das nicht so. Mein Partner hört nichts und hat sich noch nie beschwert!“, dann muss ich Dir diese Illusion leider nehmen, denn meistens bekommt der Partner davon gar nichts mit! Es gibt aber sehr einfache Möglichkeiten herauszufinden, ob Du nachts mit Deinen Zähnen knirschst, presst oder beißt. Du brauchst dazu nur einen Spiegel und Deine Finger. Es ist noch nicht einmal notwendig, dass Du einen zahnärztlichen Spiegel hast!

Also, stelle Dich einmal vor den Spiegel und achte auf folgende Punkte:

  1. Sieh Dir Deine Schneidezähne genau an: Gibt es dort Kanten, Risse, Sprünge oder Abplatzungen? Sind Deine Zähne vielleicht sogar kürzer als vor Jahren?
  2. Haben Deine Backenzähne gerade abgeriebene Flächen, Abplatzungen, Risse in den Füllungen oder Kronen oder gar abgeplatzte Keramik?
  3. Öffne Deinen Mund ganz langsam: Ist die Mundöffnung gerade oder in einer Wellen- oder S-Form?
  4. Schiebe die Lippen und die Wange zur Seite: Sind die Zahnhälse sichtbar und/oder gibt es dort Kerben?
  5. Schließe Deine Zähne und öffne nur die Lippen, dann schiebe Deine Zähne ganz langsam nach rechts und links. Siehst Du nun Flächen, die genau ineinanderpassen?
  6. Die Muskulatur: Fasse mit beiden Daumen an Deine Ohrläppchen, lege die Daumen gerade an den Kiefer, schiebe und drücke mit den Daumen an den Kieferknochen unter den Ohrläppchen. Tut das weh?
  7. Dann lege Deine übrigen Finger an die Wange. Beim Zusammenbeißen spürst Du den großen Mundschließer-Muskel. Nun lässt Du die Zähne locker und drückst fest auf diesen Muskel. Tut das weh?

Wenn von diesen Punkten drei bei Dir zutreffen, leidest Du an einer sogenannten Cranio-mandibulären-Dysfunktion (CMD). Dieses Krankheitsbild umfasst natürlich noch viel mehr unterschiedliche Symptome. In diesem Artikel bleiben allerdings wir bei der Kaumuskulatur und den Verspannungen. Auch wenn der Test bei Dir unauffällig war, wird Dich der nächste Abschnitt zum Umgang mit Stress bestimmt interessieren!

 

Wie solltest du mit Stress umgehen?

Nun weißt Du, dass Du mit den Zähnen beißt, presst und möglicherweise auch knirschst. Wie häufig und mit welcher Intensität Du das tust, hängt zunächst einmal von Deinem Stresspegel ab aber auch davon, wie Du Stress verarbeitest und wie sehr Du ihn an Dich heranlässt. Aber: Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Du kennst nun die Ursache Deiner Beschwerden. Also hast Du jetzt auch die Möglichkeit, etwas gegen sie zu unternehmen!

 

Diese Punkte helfen Dir dabei:

  • Reduziere Deinen Stress und lasse ihn nicht an Dich heran!
  • Verarbeite Deinen Stress: mache Yoga, Sport, meditiere etc.! Fördere Deinen Körper positiv!
  • Massiere mehrfach täglich deine Kaumuskulatur. Eine Beschreibung hierzu gebe ich Dir in der Podcastfolge zu diesem Thema. Du findest sie weiter unten.
  • Lasse Dir von Deinem Arzt, Orthopäden oder Zahnarzt Physiotherapie verschreiben.
  • Dein Zahnarzt kann Dir außerdem eine einfache Schiene anfertigen.

Wenn es mir gelungen ist, Dich einfach nur auf die Zusammenhänge zwischen Zähneknirschen und Verspannungen aufmerksam zu machen, dann habe ich mein Ziel erreicht. Ich garantiere Dir, dass Deine Beschwerden besser werden, wenn Du die genannten Punkte befolgst. Solltest Du Fragen haben, dann schreibe mir gerne unter drjasper@drjasper.de. Ich freue mich!

Denn:

Gesund beginnt im Mund,

Geschmack auf der Zunge

und Schönheit bei den Zähnen!

Deine Annette Jasper

Podcast „Deine Gesundheit machst Du selbst“ von Dr. Annette Jasper

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