Tabuthema Verdauung: Woher kommen Verdauungsprobleme?

20. Jan 2019 | Gesundheit

Verdauung auf ayurvedisch betrachtet.

Wer mit Ayurveda schon einmal in Berührung kam, der weiß: Im Ayurveda dreht sich alles um die Verdauung, das Verdauungsfeuer, das Agni. Dies ist zu Recht so, denn wenn der Körper keine Nahrung verbrennen kann, ist er auch nicht in der Lage Nährstoffe aufzunehmen. Fehlen dem Körper über einen längeren Zeitraum Nährstoffe, kommt es zur Mangelversorgung der Zellen und schließlich zur Reduzierung der Regeneration. Wo die Zellerneuerung jedoch reduziert ist und auf Sparflamme abläuft, ist es nur eine Frage der Zeit, wann der Körper streikt. Nicht umsonst gibt es den Ausspruch: „Du bist, was Du verdaust.“ Nicht etwa: „Du bist, was Du isst.“ Dieser Satz ist längst überholt, denn heute wissen wir: Die beste Nahrung nützt uns nichts, wenn wir die Nährstoffe und Vitamine nicht aufnehmen können.

Hier kommt jetzt der Darm ins Spiel, denn die Nährstoffaufnahme findet im Darm statt. Aus diesem Grund stellt das Verdauungsfeuer, das Agni, im Ayurveda neben den Dosas das zweite sehr wichtige Konzept dar. Man kann sich das so vorstellen, dass das Agni die Umwandlung der Nahrung in Körpergewebe vornimmt.

 

Ayurveda unterscheidet drei verschiedene Funktionen des Agni:

  1. Jathar-Agni ist das zentrale Verdauungsfeuer. Es ist verantwortlich für die Verdauung der Nahrung. Weiterhin kontrolliert es die anderen Unter-Agni.
  2. Bhut-Agni ist für die Aufspaltung der Nahrung verantwortlich.
  3. Dhatv-Agni ist das Feuer für den Gewebestoffwechsel.

Es ist wichtig für uns Menschen, dass die aufgenommene Nahrung innerhalb einer bestimmten Zeit aufgenommen und gespalten ist. Für eine ausgeglichene Funktion der Agni ist das Gleichgewicht der Dosas erforderlich. Ist dieses Gleichgewicht nicht vorhanden, arbeitet das Agni entweder zu stark, zu schwach oder unregelmäßig. Jedes Ungleichgewicht in der Verdauung ist nicht gut für uns und führt über kurz oder lang zu Beeinträchtigungen.

Schwaches Agni entsteht durch zu viel Kapha. Die Symptome sind Appetitlosigkeit, Schweregefühl, häufiges Aufstoßen und Verdauungsproblme. Ein zu schwaches Agni ist gefährlich, weil es unverdaute Stoffwechselrückstände hinterläßt. Im Ayurveda werden diese als Ama bezeichnet. Das Ama setzt sich in vielen unterschiedlichen Strukturen im Körper ab und erzeugt dort funktionelle Probleme.

Starkes Agni wird durch viel Pitta erzeugt. Es zeigt sich durch Symptome wie: Brennen, saures Aufstoßen, Durst, Hitze, starkes Schwitzen.

Ein unregelmäßiges Agni wird durch Vata erzeugt. Seine Symptome sind: Bauchschmerzen, Blähungen und Schwierigkeiten beim Stuhlgang.

Tipps, die helfen ein gestörtes Verdauungsfeuer in den Griff zu bekommen.

  1. Essen Sie zu regelmäßigen Zeiten.
  2. Bevorzugen Sie kleine und warme Speisen.
  3. Für die Zubereitung Ihrer Speisen ist Ghee zu empfehlen. Unser Körper braucht für ein gutes Funktionieren genug Fett. Viele Körperzellen können anderweitig die Nährstoffe gar nicht aufnehmen.
  4. Vermeiden Sie unkontrollierte Zwischenmahlzeiten.
  5. Essen Sie lieber weniger als mehr. Für ein gutes Funktionieren sollte der Magen nur zu 2/3 gefüllt sein. Wir sind energievoller, wenn wir nicht vollgegessen sind.
  6. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen, lassen Sie sich nicht ablenken, weder von zu lauter Musik noch vom Smartphone oder PC.
  7. Kauen Sie lange und gründlich. Wenn die Nahrung gut eingespeichelt ist, erleichtern Sie Agni die Arbeit, weil bereits die Enzyme im Speichel mit der Aufspaltung der Nahrung beginnen können.
  8. Genießen Sie regelmäßige Spaziergänge in der Natur und treiben Sie moderaten Sport.
  9. Folgende Nahrungsmittelkombinationen sollten Sie lieber vermeiden:

-> Milch sollte nicht zusammen mit Fisch, Fleisch, Rettich, saurem Obst, Blattgemüse, Wein, Besam, Senf, Zitronen, Bananen, Granatapfel und Salz eingenommen werden.

-> Essen Sie kein rohes Obst mit gekochten Speisen zusammen.

-> Am Abend am besten gar kein Obst essen.

-> Fisch, Fleisch und Eier sollten nicht zusammen verzehrt werden.

-> Ghee und Honig sollten nicht zu gleichen Teilen eingenommen werden.

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