Wunderwaffe Kokosöl – was ist dran an diesem Hype?
Zähneputzen mit Kokosöl soll für weiße und gesunde Zähne sorgen. Im indischen Ayurveda wird Ölziehen mit nativem Kokosöl schon seit Jahrhunderten gegen Mundgeruch und Zahnverfärbungen praktiziert. Seit einigen Jahren hat auch eine westliche Studie die positive Wirkung von Kokosöl auf die Zahngesundheit belegt. Warum Kokosöl so gesund für Deine Zähne ist, welche Inhaltsstoffe es so wertvoll macht und wie Du im Alltag ganz einfach damit Zahnpflege betreiben kannst, erfährst Du hier.
Warum ist Zähne putzen mit Kokosöl so nützlich?
Kokosöl gilt als Geheimmittel für Haut und Haar. Seit einigen Jahren wird es immer beliebter, das angenehm riechende, bei Zimmertemperatur feste Öl der exotischen Kokosnuss zum Zähneputzen zu verwenden. Ausgelöst hat diesen Hype eine Untersuchung der University of Warwick aus dem Jahr 2012. In dieser wissenschaftlichen Studie wurde eine antibakterielle, antibiotische Wirkung von Kokosöl nachgewiesen. Es kann durch seine Inhaltsstoffe beim Reinigen der Zähne unerwünschte Bakterien bekämpfen und die für die Zahngesundheit förderlichen Bakterien im Wachstum unterstützen. Kokosöl kann wirken gegen:
- Verfärbungen
- Karies,
- Parodontose,
- Entzündungen im Mundinnenraum,
- Mundgeruch.
Für die meisten und häufigsten Zahnprobleme sind Bakterien oder Pilze verantwortlich. Der Candida albicans ist ein Hefepilz, der unter anderem auch im Mundraum Entzündungen auslösen kann. Er benötigt ebenfalls ein saures Milieu, um sich auszubreiten. Kokosöl wirkt gegen:
- schädliche Bakterien,
- Viren,
- Pilze und
- andere Parasiten.
Unser Zahnschmelz zählt zwar zu den härtesten Materialien im Körper. Er ist aber nicht unverwundbar. Der sichtbare Zahnschmelz besteht aus einem feinen Gitter aus Kristallen, in die anorganische Stoffe wie Magnesium, Natrium, Kalzium, Phosphor oder Kalium eingelagert sind. Bestimmte Säuren können diese Stoffe herauslösen und das Gitter porös und durchlässig machen. Bakterien können sich dort ansiedeln und Deine Zähne von innen weiter aushöhlen. So entsteht Karies.
Unsere Mundhöhle ist die Heimat für eine Unzahl an unterschiedlichen Bakterienarten. Der Mund mit seinem Speichel ist der erste Ort der Verdauung. Kariesbakterien ernähren sich von Zucker in jeder Form. Durch einen Stoffwechselvorgang scheiden unerwünschte Bakterien Milchsäure aus, die den Zahnschmelz verletzen kann. Dagegen gibt es zwei natürliche Schutzmechanismen:
- Demineralisation: Um die entstandenen Säuren im Mundraum zu neutralisieren, braucht es Mineralien, die aus dem Zahnschmelz Gitter gelöst werden. Um die entstandenen Löcher zu verschließen, kommt es zur
- Remineralisation, wo der Speichel, der zu 98 Prozent aus Wasser besteht, wichtige Mineralstoffe wie Kalzium Phosphate an den Zahnschmelz wieder abgibt.
Im Idealfall halten sich De- und Remineralisation in Balance. Wird allerdings zu oft ein Säureüberschuss produziert, was bei süßen Zwischenmahlzeiten der Fall sein kann, werden die Löcher in den Zähnen immer größer. Kariesbakterien können so die Zähne angreifen und ihre Struktur zerstören. Deswegen ist es wichtig, die Mineralstoffkonzentration im Speichel zu erhöhen und die Bildung von Karies fördernden Bakterien zu verhindern.
Schädliche Bakterien sorgen nicht nur für kaputte Zähne, sie verursachen auch unangenehmen Mundgeruch. Kokosöl kann die Zähne mineralisieren, schädliche Bakterien ausschalten und so auch Mundgeruch beseitigen.
Podcastfolge zum Blogbeitrag
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von libsyn zu laden.
Podcastfolge zum Blogbeitrag
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von libsyn zu laden.
0 Kommentare